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Dienstag, 10. Oktober  Schon wieder Abschied. Diesmal fällt es uns schwer und der Plan ist geboren, wieder zu kommen. Ulrike muss das Auto packen (sorry).  Die Fahrt zur Scala dei Turchi bei Agrigento ist entspannt und kürzer als gedacht. Schon vor 13:00 sitzen wir auf der Terrasse an der Steilküste und stärken uns. Hier wollen wir heute Abend den Sonnenuntergang genießen ( ca. 18:30 )  Wir wollen heute noch Fotos von der Scala dei Turchi machen und  das Valle dei Templi östlich von Agrigento besuchen . Wir starten gegen 15:30 und sind ein paar Minuten später an der Stelle mit dem tollen Ausblick auf die Türkentreppe.  Zum Tempeltal sind es 20min. Problemlos finden wir den Parkplatz am Eingang. Die Sicherheitskontrolle wird fast wie am Flughafen durchgeführt. Audioguide und Tickets sind schnell beschafft und so gehen ( Ulrike ) und humpeln ( Heinz ) wir zum Juno-Tempel . Massen strömen durch die Anlage, meistens in Busladungseinheiten.  Ich möchte unbedingt den Concordia-Tempel sehen; dafür muss ich ca. einen km gehen. Links der Straße ist die antike Stadtmauer, die 400 v Ch die natürliche Abrisskante noch einmal verstärkt hat, so dass das antike Agrigento kaum einnehmbar war. In die Stadtmauern sind dann ab 300 n Ch christliche Gräber geschlagen worden. Der Concordia- Tempel wurde in christlicher Zeit zwischen den Säulen mit Wänden versehen und zu einer Kirche umfunktioniert, so hat er die 2500 Jahre und die vielen Erdbeben überstanden. In den Tempel kommt man nicht.  Mehr will mein Fuß aber auch nicht. Wir fahren zum Hotel, bekommen den letzten Tisch zum Wasser. Kaum steht der Prosecco auf dem Tisch, geht die Sonne unter. O-Ton Ulrike „Wie schnell das immer geht“. Im Restaurant sage ich, dass wir Halbpension gebucht haben. Trotzdem bekommen wir die Karte und man erklärt uns, dass wir zwei Speisen aus Antipasti , Primo und Secondo aussuchen dürfen. Mein Meeresfrüchte-salat und der gebratene Fisch sowie Ulrikes Pasta sind hervorragend. Ulrike versucht sich noch an einem Camolo Composto, das sind gefüllte Waffelröllchen. Die Röllchen sind aber bewusst gebrochen und erinnern so an die antike Stadtmauer oder gebrochene Säulen im Tal der Tempel.
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Mittwoch, 11. Oktober  Heute geht’s zum Etna über Agrigento mit letzten Blicken auf die Stadtmauer und die Tempel. Die Autostrada führt durchs ausgedörrte Landesinnere bis Caltanissetta.  Hier müssen wir die Autobahn wechseln, eine Straße ist gesperrt und die Umleitungsausschilderung führt uns im Kreis herum. Nach dem 5ten mal an der gleichen Stelle fahre ich zum Tanken und frage…. geht doch.  Wir müssen nach Fiumefreddo ( kalter Fluss ). Leider ist in Catania mal wieder etwas gesperrt und Ulrike navigiert uns geschickt durch Catania. Ich wollt sie zum Senior – Navigator vorschlagen. Sie lehnt entrüstet ab, erst jetzt nach so vielen Jahren exzellenter Navigation. Wir heben noch Geld ab und suchen eine Bar. Aber in  den Orten, die wir durchfahren, gefällt uns nichts, so halten wir uns in Fiumefreddo Richtung Strand und finden ein Restaurant mit Garten und Strand. Man empfiehlt uns eine Fischvorspeisen-platte. Es kommen 9 kleine Fischgerichte. Genial! Wir telefonieren mit dem Agriturismo Etna-Mare. Es geht ca. 20min den Etna hoch, dann rechts ab in eine abenteuerliche Gegend mit verrottenden Häusern. Am Ende der Straße ist ein Parkplatz und links geht es steil nach unten  zur Wohnung. Der Besitzer begrüßt uns und erklärt erstmal sein Weinmuseum und wir probieren seinen Wein (na ja).  Dann zeigt er uns die Wohnung, deren Eingang wir nicht erkannt hatten. Alles ist überrankt von Bäumen und Büschen. Die Terrassen sind  schmutzig und mit Laub bedeckt. Die Einrichtung ist zusammengesucht, kein Möbelstück sieht jünger aus als ich. Trotzdem fragen wir nach zwei weiteren Zimmern. Nein es gibt nur noch eins, das zweite ist vermietet. Er zeigt uns auch dieses Zimmer, Einrichtung ähnlich, dafür mit undefinierbarem  Geruch.  Dann erklärt er uns, er habe noch eine Wohnung mit drei Schlafzimmer im Ort. Der Ort heißt Linguaglossa , schlängelt sich entlang der SS114 und besteht zu 50% aus dunkelgrauen Häusern mit trauriger Fassade. Vor so einem Haus halten wir, die neue Eingangstür führt in ein hohes Treppenhaus, die Wohnung ist OK, 3 Schlafzimmer 2 Badezimmer, aber voller Lärm von der Hauptstraße. Man braucht noch zwei Stunden, um die Wohnung zu reinigen. In der Zeit versuchen wir WiFi zu finden, keine Chance, sogar SMS geht nicht raus, Ulrike ist verzweifelt. Ich telefoniere mit Tim, dass wir eine Wohnung haben…. aber    Donnerstag, 12. Oktober   Nach dem Frühstück fahren wir vorbei an Giardini-Naxos und Taormina nach Letojanni. Hier gibt es einen Strand und nach längerem Suchen auch einen Parkplatz. Einige Bars haben noch offen und verleihen auch Liegen. Die Flamingo-Bar gefällt uns. Ein Prosecco und eine große Flasche Mineralwasser und zwei Liegen, so relaxen wir am Strand.  Ich gehe sogar ins Wasser, der Strand besteht aus kleinen Steinen und Strandschuhe wären gut. Gegen 16:30 haben wir genug Sonne und testen das Essen in der Flamingo-Bar. Trotz der Nähe zu Taormina halten sich die Preise im Rahmen, die Bedienung ist freundlich und die Qualität ist sehr gut.  Um ca. 18:30 sind wir mit Tim, Kim und John im Restaurant in Fiumefreddo verabredet. Kurz nach uns treffen sie ein. Wir nehmen die gleiche Vorspeise, die aber täglich neu zusammengestellt wird, so dass auch für uns etwas Neues dabei war. Danach gibt es noch Risotto und für John fünf sehr kleine aber leckere Fische. Zu unserer Wohnung ist es 20min den Etna hoch. Es ist dunkel, das macht das grau der Dörfer erträglich. Die amerikanischen Freunde sind sehr höflich und äußern sich nicht negativ über die Wohnung.
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Freitag, 13. Oktober   Der Etna soll heute wieder in Wolken gehüllt sein, morgen jedoch wolkenlos. Also fahren wir heute nach Taormina.  Die Parksituation in Taormina und Letojanni ist katastrophal. Giardini-Naxos hat einen großen Parkplatz und von hier starten auch die Hopp-on Hopp-off- Busse. Die Bustour führt uns erstmal durch den Hafen von Giardini-Naxos -dem unteren Teil von Taormina mit der Seilbahn- und Letojanni. Dann geht’s zurück und in wilden Kurven zum eigentlichen Taormina. Wir haben Bus-Gegenverkehr und die beiden Busfahrer fahren im Abstand von wenigen Zentimetern aneinander vorbei.  Auf einem Parkplatz noch unterhalb der Seilbahnstation steigen wir aus. Zuerst besichtigen wir das griechische Theater, wo vor ein paar Monaten der G7-Gipfel ein Fotoshooting hatte. Danach haben wir die Wahl, das Bergdorf Castelmola zu besuchen oder die Haupt-Touri-Straße durch Taormina  zu besichtigen. Beides geht zeitlich nicht mehr, da wir nicht auf den letzten Bus angewiesen sein wollen.  Wir entscheiden uns für Taormina, stärken uns mit Arancini  und gehen danach über den Corso Umberto bis zur Piazza IX. Aprile mit dem Dom und dem tollen Blick auf die Küste. Zurück geht es durch einen schönen Park mit im 19. Jahrhundert erstellten „Spielzeuggebäuden“. Wie vorhergesagt, hat sich der Ätna in dicke Wolken gehüllt. Das Abendessen nehmen wir in einem Agriturismo ein. Essen gut, Bedienung unfreundlich. Samstag, 14. Oktober   Der Ätna ist wolkenlos und zwei Rauchfahnen markieren die Hauptkrater. Linguaglossa ist ein guter Startpunkt für eine Ätna –Tour. Das wissen auch die Biker, die in höchsten Drehzahlen durch den Ort heizen. Wir halten uns Richtung Piano Provenzana.  Schnell machen wir Höhe, eine Serpentine nach der anderen, die Straße heißt Via Mareneve… das Nebelmeer… Gott sei Dank heute nicht!  Wir fahren leider nicht in meinem Tempo ….. US-Tempo, besser Minneapolis-Tempo …. da kennt man keine Kurven, nur 90 oder 180 Grad  Abbiegungen.  Wir passieren den ersten großen Lavastrom und halten an zum Fotografieren.  So etwas hat noch keiner von uns gesehen, haushoch türmen sich die schwarzen Lavamassen von 2001-2003. Zwischenziel ist das Refugio Sapienza. 2001-2003 von Lava zerstört ist es wieder in Betrieb ( im Winter Ski-Gebiet mit Sessellift ). Die verbrannten Bäume, mittlerweile von der Sonne gebleicht, bilden mit der schwarzen Lava und dem Wald in Herbstfarben ein tolles Bild.  Es geht wieder runter nach Milo und Zafferana Etnea. Diesen Ort wollte der Ätna 1991 platt machen. Es ging Ihm jedoch wenige Meter vor dem Ort die Puste aus. Nun geht’s hoch zum Refugio Sapienza. Hier gibt es einen riesigen Parkplatz. Der Ätna hat  ca. 200 Nebenkrater. Wir schauen uns St. Silvestre auf ca. 2000 M an.  Dann haben wir genug vom Ätna und suchen ein Restaurant in AScireale, welches besonders in Meiers Reiseführer erwähnt wird. Die Fahrt dahin ist schrecklich, viel Verkehr und viele Rüpel  am Steuer fordern unsere Nerven. Das Restaurant existiert nicht mehr, die anderen öffnen frühestens 19:30. Wie fahren nach Letojanni, wo wir kaum einen Parkplatz bekommen und speisen in der Flamingo-Bar. Wir machen ein Bier-Foto für unsere US-Kollegen. Vorspeise sind geniale  Fisch- und Käse – Teller, die Salate, die wir zur Hauptspeise bestellen, sind eigentlich schon eine volle Hauptspeisen. Über die Autostrada geht’s zurück nach Linguaglossa. Die Wohnung war ein guter Ausgangspunkt für die letzten zwei Tage, wir werden diese Wohnung trotzdem nicht vermissen. Sonntag, 15. Oktober   Unmengen an Motorrädern und Autos fahren durch Linguaglossa zum wolkenfreien Ätna. Wir müssen die Autos zum Stoppen zwingen, um das Gepäck auf die andere Seite tragen zu können. Ca. 1.5h dauert die Fahrt vorbei an Catenia und Syrakus nach Avola. Wir finden die gebuchte Villa in einem Wohngebiet mit tollen Häusern neben solchen, die dringend eine Renovierung bräuchten. Unsere ist toll, mit großem Garten direkt am Wasser. Leider ist der Zugang gesperrt, die Kommune verbessert gerade Uferbefestigung mit riesigen Steinen.  150m vom Haus haben wir Zugang zum Sandstrand. Erst einmal genießen wir die Sonne auf der Terrasse, Tim und Kim gehen ins Dorf, sie wollen Badesachen kaufen und alle Shops sollten sonntags bis spät auf haben. Tim bekommt eine kleine Liste fürs Frühstück morgen. Sie kommen zurück, außer einem Eis haben sie nichts gefunden. Dabei soll Lidl maximal 4 min weit weg sein.  Ulrike und ich fahren los und irren planlos durch Avola, der Besuch von Avola wird gestrichen. Es gibt keinen Hinweis auf irgendwelche Läden, also sucht Ulrike im Navi nach Einkaufzentren und wird fündig. Es ist riesig, mit einem riesigen Parkplatz, auf dem wir aber nur mit Mühe einen freien Platz finden. Alle Einwohner von Avola und Umgebung lieben es wohl, den Sonntagabend in einer Shopping-Mall zu verbringen.  Das Abendessen wollen wir in einem Restaurant am Lungomare einnehmen. Es soll nur 400m von unserer Wohnung sein, also nehme ich die Hikingstöcke und wir gehen. Leider hat das Lokal zu und ein freundlicher Sizilianer zeigt uns das nächste Restaurant in ca. 800m. Wir bestellen eine Kartoffelplatte für 4, danach sind wir schon fast satt, dann gibt es Pizza. Auf der Pizza Frutti di Mare türmen sich die Miesmuscheln mit Schale. Auch dieses Lokal wollen wir nicht mehr besuchen, es hat den Charme  einer Wartehalle, die Bedienung ist arrogant und unfreundlich. Das Bild wird etwas freundlicher, als der Besitzer uns stolz zu seinem noch warmen, frischgepressten Olivenöl einlädt . Montag, 16. Oktober   Der Himmel ist wolkenlos, die Sonne scheint vom Meer direkt in unser Zimmer, dazu leichtes Meeresrauschen weckt uns nach 8:00 auf. Gefrühstückt wird auf der Terrasse in der Morgensonne, die noch richtig kräftig ist.  Heute wollen wir die Barockstadt Noto besuchen. Diese wurde bei dem starken Erdbeben 1693 zerstört und danach neu geplant und gebaut. Leider wurden bei der damaligen Planung die Parkplätze vergessen. Überall nur 15 oder 20min Parkplätze und so irren wir mit den zwei Autos planlos durch Noto. Ulrike navigiert uns zu einem Parkplatz in ca. 1km Entfernung zum Stadtkern. 1km hin und zurück plus ein Rundgang in Noto macht mein Knie nicht mit. Ganz in der Nähe ist eine Tankstelle und wir fragen nach einem Taxi. Es gibt auch keine Taxen in Noto, aber man erklärt uns einen einfachen Weg zu einem Parkplatz direkt am Centro Storico. Wir finden zwei Parkplätze kurz vor dem Tor zur Altstadt.  Der größte Teil von Noto ist in hellem Sandstein gebaut. Viele Gebäude erstrahlen in der Nachmittagssonne in leuchtend hellbraun. Die Dichte der Gebäude, die Weltkultur-Erbe-Status haben, ist unglaublich. Wir besichtigen den Dom, der sich mit seiner makellosen Fassade nochmal besonders hervortut. Er war nach Vorschäden durch Erdbeben und Regenwasser 1999 eingebrochen und erst 2007 wieder neu eröffnet worden. Im Rathaus bewundern wir den Stuck an der Decke. Wie sich später herausstellt, ist es kein Stuck; die Schatten, die es wie Stuck aussehen lassen, sind gemalt. Kim, Tim und John besteigen noch den Glockenturm nächsten Kirche, das sparen wir uns. Dann geht’s den Berg hoch zur Via Cavour. Die Straße ist bekannt für Ihre barocken Balkonstützen.  Kim würde gerne in ein Restaurant, wir müssten dann zum Auto und nochmal  Parkgebühr bezahlen. Außerdem wissen wir nicht, wann die guten Restaurants aufmachen und ich möchte sitzen und nicht mehr fahren. Also wird im Lidl eingekauft. Ich versuche ohne Rezept das Omelett mit der Salsiccia vom Agriturismo Pattina nachzukochen; vorab gibt es Bruschetta und John und Kim machen einen gemischten Salat mit Avocados, Schimmelkäse, Rote Beete etc. ( siehe Rezept von Kim ). Die US-Freunde sind geschafft und gehen recht früh ins Bett; wir arbeiten noch was an der Homepage.
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Dienstag, 17. Oktober   Gefrühstückt wird draußen und das Thermostat am Auto zeigt 32°, als wir nach Syrakus aufbrechen. Wir finden den Parkplatz sofort und auch die Hopp-on Hopp-off altestelle Haltestelle. Bis zur Abfahrtzeit sind es noch 12 min und ich meine, das ist genug Zeit für einen Drink. Das war (m)eine Einschätzung, die Bedienung sah das wohl ganz anders. Es dauerte 7min, bis die Getränke kamen. Den Bus haben wir so eben bekommen.  Mit dem Bus haben wir einen kleinen Einblick in die Stadt bekommen und steigen am Parco Archeologico della Neapoli aus. Das Ticketbüro hat nichts mit dem Eingang zu tun (Ticketbüro weit rechts, Eingang weit links, Distanz ca. 500m ……) Wir besuchen zuerst das römische Amphitheater gebaut im 3. Jahrhundert nach Christus, das größte im südlichen Italien. Es ist schon etwas geplündert, aber die Strukturen sind gut zu erkennen.  Dann geht’s zum griechischen Theater gebaut ca. 500 vor Christus und damit 2500 Jahre alt. Das griechische Theater ist beeindruckender, da es besser erhalten scheint. Wir erfahren, dass ca. 25 Sitzreihen von den Spaniern in 1600 abgetragen wurden um die Insel Ortygia zu befestigen.  Entlang der Gräberstraße und der Grotta del Ninfeo geht es zum Ohr des Dionysios.  Wenn man im Eingang in die Hände klatscht, kommt der Schall lauter aus der Höhle heraus, als das originale Klatschen. Der Name kommt vom dem Tyrannen Dionysios, der durch eine Öffnung oberhalb der Schlucht die Gespräche der Gefangenen belauscht hat, die im Steinbruch, den „Latomia del Paradiso“ inhaftiert waren.  Wir nehmen erneut den Bus und fahren auf die Altstadtinsel Ortygia. Die Suche nach einer Bar am Wasser verläuft ergebnislos, so gehen wir zum Dom und finden einen Tisch mit tollem Blick. Die Antipasti, die mit dem Prosecco kommen, sind eine Enttäuschung. Tim, Kim und John gehen zum Auto, wir nehmen den Bus. Der Busfahrer spricht mit uns in Italienisch, er erzählt von seinem Freund aus Heiligenhaus. Wir sind die einzigen im Bus und Ulrike fragt Ihn nach einer Ölmühle. Der Busfahrer ist sehr hilfsbereit und ignoriert den Fahrplan. Mit 15 min Verspätung setzt er die Fahrt fort.  Die Salsiccia, die wir gekauft hatten, reicht noch für Salsiccia-Bällchen mit Bohnen und Tomatensoße.
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Mittwoch, 18. Oktober   In Avola wächst der berühmte Nero d’Avola und es gibt einen Winzer, wo man ihn probieren kann. Sie ist in Avola Marina, nur ein paar Kilometer von Avola Lido. Wir können direkt vor dem Weinladen parken. Es gibt vier Weine zu verkosten, ein Weißer aus allen möglichen Trauben aus der Umgebung z.B. Agrigento, nichts Besonderes. Einen Nero d’Avola, der nur den Stahltank und die Flasche gesehen hat: trinkbar, aber er ist es nicht wert, mit nach Hause genommen zu werden. Der dritte wurde ca. neun Monate im Holzfass gelagert und darf die Reise nach Deutschland antreten, ebenso zwei Flaschen Vino alla Mandorle, der eigentlich ein Likör ist.  Ein bisschen die Straße hoch ist ein Geschäft mit sizilianischen Spezialitäten. Während Ulrike im Shop stöbert, schaue ich mich im Bistro um. Das Angebot Anitpasti mit Wein, Nachtisch und Kaffee für zwei Personen zu 20€ liest sich gut, wir bestellen zwei Portionen. Von einer weiteren halben Portion rät die Bedienung ab. Zuerst wird der Wein serviert. Alle außer Ulrike nehmen einen trockenen Muskat-Weißwein und sind enttäuscht. Die Bedienung merkt das und bietet an, den Weißen gegen den Roten zu tauschen. Dann kommt die Platte mit vier verschiedenen Bruschette, Käse mit Orangenmarmelade, getrockneten Tomaten in Öl,  Oliven und als Highlight Salami mit Mandeln, dazu Brot geröstet mit Olivenöl beträufelt. Die Bedienung wundert sich, dass wir die Brote versuchen in fünf gleiche Teile zu schneiden. Wir haben die Platte fast geschafft, da kommt das gleiche noch einmal, wir geben unser Bestes und schaffen die zweite Platte fast. Dann kommt Dolci „Collone“, eine Teigrolle wie Cannelloni, gefüllt mit süß zubereitetem Ricotta, dazu Espresso.  Danach gehen wir zur alten Tonara, der alten Thunfischfabrik, die schon recht zerfallen ist.  Dann geht es ins Landesinnere zu einer der bekanntesten Ölmühlen. Die Gegend ist eher langweilig und trotz Navi finden wir die Mühle nicht sofort. Am Ende einer Sackgasse ist ein Betrieb mit viel Aktivität. Ein Eingangsschild zeigt uns, dass wir die Öl-Mühle gefunden haben. Niemand spricht englisch, keiner hat irgendwelche Schutzkleidung an. Wir dürfen uns alles anschauen, werden sogar aufgefordert, mit den Fingern das frisch gepresste Öl zu probieren. Jeder Bauer bringt seine Oliven zur Mühle und wartet, bis seine Ernte gepresst ist, füllt sein Öl in kleine Tanks und fährt sein eigenes Öl nach Hause. Wir schätzen, dass so eine moderne Ölmühle eine Tonne Oliven in der Stunde verarbeitet. Das Öl hat gar keine Chance mehr zu oxidieren, da sich der kontinuierliche Prozess fast komplett in geschlossenen Behältern abspielt. Wir kaufen zusammen sieben Flaschen, die manuell abgefüllt werden.  Gegessen wird heute in einem Restaurant mit bester Bewertung, das John in Avola entdeckt hat. In der Nähe der Altstadt finden wir Parkplätze und voller Stolz zeigt uns John den Weg mit Hilfe seines Smart-Phones. Wir ändern unsere Meinung zu Avola, mindestens abends ist es im Zentrum sehr schön. Um den zentralen Platz herum gibt es viele Bars etc. und John steuert auf das beste Restaurant in Avola zu. Dann der Schock! Es ist das kleinste Restaurant, das John je betreten hat. Es ist eigentlich kein Restaurant, sondern ein Laden für beste Lebensmittel aus Sizilien. Wir irren ausgehungert und dehydriert über die Piazza di Avola, um in einem italienischen Fastfood-Laden zu enden. Ergebnis 20€ Dinner für 5 Personen und eine Menge Spaß.
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